Projekt Stolpersteine in Heilbronn

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Paulinenstraße 31 – Fanny, Max und Sally Kirchhausen

Sally Kirchhausen (Jahrgang 1884) arbeitete als Kaufmann in der Firma seines Bruders Julius genannt Hugo Kirchhausen, einem Textilgroßhandel im Kirchhöfle. Seine Frau Anny oder auch Fanny wurde als Anny Hess 1891 in Wittlich in Rheinland-Pfalz, in der Nähe von Trier, geboren. Sie war Hausfrau, wurde jedoch in der städtischen Steuerkartei seit 1941 als „Arbeiterin“ geführt.

1924 kam ihr gemeinsamer Sohn Max zur Welt; er ging als 15-Jähriger im November 1939 nach München, wo er eine Ausbildung zum Mechaniker beginnen konnte. Er wohnte dort in einem jüdischen Lehrlingsheim in der Hohenzollernstraße, kam jedoch im April 1941 wieder nach Heilbronn zurück.

Sally Kirchhausen gelang noch elf Tage vor Kriegsbeginn 1939 die Emigration nach England; wahrscheinlich wollte er Frau und Sohn später nachholen. Aber die zurückbleibende Familie musste zunächst in das „Judenhaus“ in der Bergstraße 2 umziehen, bevor Anny und Max Kirchhausen am 26. November 1941 zusammen mit anderen Heilbronner Juden „nach dem Osten“ deportiert wurden, wie es in den Akten der Nationalsozialisten heißt. Sie wurden unter menschenunwürdigsten Bedingungen nach Riga transportiert, wo sie am 1. Dezember 1941 noch lebend ankamen. Dort wurden sie erschossen.



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